Willis Tower Watson-Studie zur betrieblichen Altersversorgung aus Arbeitnehmersicht
Das Thema Altersarmut ist aufgrund seiner regelmäßigen medialen Präsenz den meisten Angestellten in Deutschland ein Begriff. Da der Mehrheit der Arbeitnehmer:innen bewusst ist, dass die gesetzliche Rente in Zukunft aufgrund der demografischen Entwicklung deutlich geringer ausfallen wird als sie aktuell schon ist, werden Wege gesucht, zusätzlich für den Ruhestand vorzusorgen.
Die Wahl der Beschäftigten in Deutschland fällt hierbei auf die betriebliche Altersversorgung (bAV), da ihr u.a. ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als einer privaten Vorsorge zugemessen wird. Großer Wert wird auch darauf gelegt, dass der Arbeitgeber einen aktiven Part bei der betrieblichen Altersvorsorge übernimmt – insbesondere eine klare Kommunikation des eigenen bAV-Konzepts ist nicht zu unterschätzen.
Auch innerhalb der betrieblichen Vorsorgemöglichkeiten und Benefits genießt die betriebliche Altersvorsorge das größte Ansehen unter Arbeitnehmer:innen:
Quelle: Global Benefits Attitudes Survey 2019/20, S. 22, Willis Tower Watson I eigene Darstellung
Grundgesamtheit: 2.003 deutsche Arbeitnehmer, welche hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen und Branchenzugehörigkeit ein breites Spektrum der deutschen Arbeitnehmerschaft repräsentieren.
Neue Mitarbeitende für sich gewinnen und bestehende Mitarbeitende an das eigene Unternehmen binden gewinnt in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung. Hierbei stellen Zusatzleistungen für die Arbeitnehmer:innen – (wie oben gesehen) insbesondere eine betriebliche Altersversorgung – eine gute Möglichkeit dar, um sich am Markt als attraktiver Arbeitgeber zu etablieren und so die Erreichung seiner personalpolitischen Ziele zu fördern.
Quelle: Global Benefits Attitudes Survey 2019/20, S. 27-28, Willis Tower Watson I eigene Darstellung
Doch wie muss eine betriebliche Altersversorgung ausgestaltet sein, damit diese zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden führt? In jedem Fall muss ein individuell zum Unternehmen und seinen Mitarbeitenden passendes Konzept gefunden und implementiert werden.
Matching-Modelle genießen in den letzten Jahren zunehmende Verbreitung und erzielen aufgrund ihrer attraktiven Gestaltung oft sehr gute Teilnahmequoten, was nicht zuletzt die Wertschätzung der Arbeitnehmer:innen widerspiegelt. Bei Matching-Modellen unterstützt der Arbeitgeber die Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer:innen mindestens mit einem Zuschuss von 50%.
Auch sogenannte Opting-Out-Lösungen, bei denen Arbeitnehmende standardmäßig in das bAV-Konzept mitaufgenommen werden und nur durch aktiven Widerspruch keine betriebliche Altersversorgung erhalten, führen zu höheren Teilnahmequoten und treffen gleichzeitig fast ausschließlich auf Zustimmung durch die Arbeitnehmer:innen.
Quelle: Global Benefits Attitudes Survey 2019/20, S. 31, Willis Tower Watson I eigene Darstellung
Fazit
Arbeitnehmer:innen legen großen Wert auf eine betriebliche Altersversorgung. Die Orientierung des bAV-Konzepts an den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden beispielsweise durch Matching-Modelle und eine aktive Kommunikation des bAV-Angebots sind hierbei elementar für eine gute Teilnahmequote. Arbeitgebern hilft die Wertschätzung der Mitarbeitenden bei der Erreichung ihrer personalpolitischen Ziele.
Ein durchdachtes bAV-Konzept bietet somit Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmende.
Quelle: Die betriebliche Altersvorsorge aus Arbeitnehmersicht – Global Benefits Attitudes Survey 2019/20, Willis Towers Watson